Wallfahrt Männerverein

Ein zu diesen Zeiten besonders besinnliches  Ziel für eine abendliche Wallfahrt hatte die kath. Männergemeinschaft am dritten Mittwoch im November ausgesucht: 

die Kapelle des LWL-Klinikums in Gütersloh.

Das Interesse war groß, so fuhr ein Bus von Fa. Zander mit 27 Männern um 18 Uhr an der Klosterkirche ab.

David Schulte-Döinghaus als aktives Vorstandsmitglied unseres Männervereins und Leiter der Klinikums-Gärtnerei konnte allen Teilnehmern auf dem riesigen Gelände einen sehr interessanten geschichtlichen Bericht von den Anfängen und Gründern des ehemals psychiatrischen Krankenhauses bis zur heutigen modernen Einrichtung des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe geben. 

Beim Betreten der Kreuzkapelle wurde es dann zunächst ganz still. Der systematische Massenmord an über 1000 psychisch kranken und geistig behinderten Menschen im dritten Reich ist dort mit einer sehr langen Namenstafel rings um an den Wänden angebracht. Das verdeutlicht leider ein dunkles Kapitel dieser Einrichtung, welche heute ein vielfältiges und besonderes Spektrum an Behandlungsmethoden und Rehabilitations-Maßnahmen für sucht- und psychischkranke Menschen bietet. So verdeutlichte David das z.B. durch die Integration von Patienten zur Unterstützung bei der Parkpflege. 

Unsere Andacht in der Kreuzkapelle war in Eigenregie und unter Leitung des zweiten Vorsitzenden Matthias Brinkrolf ein Rückzug aus den Wirren des Alltags in jedermanns stille Seele. Das Gedenken an viele Leitragende im Gebet zu Gott wurde im ausgesuchten Liedgut unterstützt und angesungen von unserem ersten Vorsitzenden Peter Westerbarkei. Alle waren sich einig: es war eine schöne und besinnliche Wallfahrt. Herzlichen Dank besonders an David für dieses interessante Ziel ganz in unserer Nähe!

Zum wohltätigen Abschluss des Abends funkte eine telefonische Liste eine Speisenbestellung zur Gaststätte Hesse nach Hause. So kam für alle Männer das Wunschessen ohne lange Wartezeit perfekt auf den Tisch und der Tag ging bei anregenden Gesprächen zu Ende.

... und nachträglich bei Tageslicht betrachtet, folgen noch ein paar schöne Fotos aufgenommen am 19.11.22,
einem sonnig kalten November Samstag.

 

Danke dir Peter, so können wir uns alle davon beeindrucken lassen, wie groß die Parkanlagen rund um die vielen Klinik Gebäude auf dem riesigen Areal sind.

Die Kreuzkirche in Gütersloh ist eine 1958/59 erbaute Kirche auf dem Gelände des LWL-Klinikums Gütersloh. Es handelt sich um eine Simultankirche (evangelisch und katholisch); es gibt zwei Sakristeien.

Wir haben sie im Dämmerlicht einer Straßenlaterne von außen nur an der Eingangsseite gesehen, aber rundherum bei Sonnenschein verliert sie ihre düstere Anmut als reines Mahnmal. Erst recht, wenn die Sonne durch die schönen Glasmosaik-Fenster in das Gotteshaus hinein scheint. Schaut mal mit hinaus ...

Die deutsche Glasmalerin und Mosaizistin Wilhelmine Trost trat 1946 in die Abtei Varensell des Benediktinerordens ein, nahm den Ordensnamen Erentrud an, und legte 1956 ihre ewige Profess ab. Von 1950 bis 1952 studierte sie an der Werkkunstschule in Münster Angewandte Kunst mit vielen Kunstreisen ins europäische Ausland. Seit 1955 war sie als Künstlerin überwiegend mit dem Entwurf von Glasfenstern und Mosaiken tätig – beginnend mit dem Neubau der Abteikirche Varensell, deren gesamte Innenausstattung ihr übertragen wurde. Sie blieb bis zu ihrem Tod 2004 Ordensschwester der Benediktinerabtei Varensell.

Im Erzbistum Paderborn schuf sie eine große Zahl an Glasfenstern und Mosaiken, so auch diese Fenster in der Gütersloher Kreuzkirche (Quelle Wikipedia).

Unter den seitlichen Fenstern ist die lange Namenstafel zu erkennen, auf der über 1000 im dritten Reich ermordete Menschen mit Behinderungen namentlich aufgeführt sind.

Text ae, Fotos pw