Im Herbst wird das Kloster zur Großbaustelle

Sie hoffen auf Unterstützung von vielen Spendern: (v. l.) Schwester Lydia Starke, Äbtissin Angela Bodem und Schwester Teresa Friese. Das Kloster Varensell (im Hintergrund) muss nach 50 Jahren umfangreich saniert werden. Bild: Tiemann

2,5 Millionen Euro fehlen

Im Herbst wird das Kloster zur Großbaustelle

 

aus www.die-glocke.de

Von unserem (Glocke) Redaktionsmitglied Nina Tiemann

 

Rietberg-Varensell (gl). Äbtissin Angela Bodem von der Benediktinerinnen-Abtei Varensell ist es fast unangenehm, viel Geld ausgeben zu müssen. Denn der Orden mit 40 Schwestern ist bekanntlich überzeugt vom einfachen und bescheidenen Leben. Aber das Kloster braucht 50 Jahre nach der Errichtung dringend eine Generalüberholung. Obwohl nur die nötigsten Arbeiten gemacht werden, liegt die Summe für die Sanierung in Millionenhöhe. Die Schwestern sind auf Spenden angewiesen.

Über Geld sprechen Äbtissin Angela und die anderen Schwestern nicht gern. Nur eine Summe mögen sie nennen: 2,5 Millionen Euro. Das ist der Betrag, der noch fehlt und den der Orden über Spenden finanzieren muss. Einen Teil der Kosten übernimmt das Erzbistum, einen größeren Betrag haben die Schwestern in den vergangenen Jahren angespart.

Das Kloster ist einfach riesig. Bei der Frage nach der Quadratmeterzahl muss die Äbtissin passen. Aber die Tatsache, dass der Bau aus vier Flügeln besteht und zwei Geschosse plus Dachboden beherbergt, reicht aus, um sich annährend die Dimensionen vorzustellen. „Allein der sanierungsbedürftige Kanal ist anderthalb Kilometer lang. Eine unfassbare Zahl“, sagt Äbtissin Angela. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Baustellen: Erneuerung der Haustechnik, Sanierung feuchter Kellerwände, Vollsanierung der Dachfläche (2650 Quadratmeter), Wärmedämmung der Fassade, Modernisierung von Küche und Waschküche sowie der Krankenstation.

Jede Schwester verfügt über ein bescheiden eingerichtetes Zimmer. Sanitäre Anlagen befinden sich auf den Fluren. Für einige ältere Bewohnerinnen (die älteste ist 89 Jahre alt) ist das kaum noch zumutbar. Deshalb sollen wenigstens einige Zimmer eigene Duschen und Toiletten bekommen. Eine Maßnahme, die die Äbtissin nicht falsch verstanden wissen möchte: „Wir sind ein Haus Gottes und der klösterliche Lebensstil bleibt erhalten. Luxus ist uns fremd. Aber auch wir müssen ein wenig mit der Zeit gehen.“

Wenn alles glatt läuft, startet im Herbst der erste von zwei Bauabschnitten. Dass es Zeit wird, etwas zu tun, erleben die Schwestern immer wieder: Rohrbrüche, Kanalschäden und undichte Stellen im Dach sind an der Tagesordnung. Zunächst soll der Westflügel in Angriff genommen werden. Die gesamte Renovierung ist auf zwei Jahre angelegt. Eine stressige Zeit für die Schwestern, die je nach Stand der Arbeiten immer wieder umziehen müssen.

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Bericht in "Die Glocke"
20120623.GLOCKE.GT.4_2 Kloster Baustelle
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