Stükerjürgen erringt deutschen Meistertitel in Pylon-Racing

Siegerehrung: (v. l.) Holger Steinhaus (Wittenberg), der Varenseller Bruno Stükerjürgen und „Caller“ Marco Sagemüller, Gerald Coors (Aalen) und „Caller“ Georg Schickel (Hanau)

Rasantes Pylon-Racing

Stükerjürgen erringt deutschen Meistertitel

(aus www.varensell.de)

 

Rietberg-Varensell (gl). Varensell hat einen deutschen Meister unter sich: Bruno Stükerjürgen hat den begehrten Titel im Pylon-Racing ergattert. Gemeinsam mit Marco Sagemüller aus Oerlinghausen hat er in einer Sportklasse, die als „Formel 1 der Lüfte“ bezeichnet werden kann, gepunktet. In atemberaubender Geschwindigkeit von 350 Kilometern pro Stunde sausen Modellflugzeuge in „Dachrinnenhöhe“ um einen Dreieckskurs. Da ist Konzentration gefragt.

Eine erstaunliche Leistung des Varensellers, da der letzte Titel zur deutschen Meisterschaft schon 20 Jahre zurückliegt. Bruno Stükerjürgen ist mit 56 Jahren der älteste Sportler im Teilnehmerfeld und hat die größte Erfahrung aufzuweisen. In seiner erfolgreichen Sammlung ist es die achte deutsche Meisterschaft. Er betreibt diese Sportart seit dem Jahr 1982. Nach 14 Jahren Pause griff er im Jahr 2008 wieder ins Renngeschehen ein. Musste er sich im vergangenen Jahr noch dem amtierenden Europameister, einem 16-jährigen Nachwuchspiloten aus Bonn, geschlagen geben, lief in diesem Jahr mit dem nötigen Quäntchen Glück alles nach Plan.

Die Zeiten für ein Rennen über zehn Runden bewegen sich zwischen 58 und 63 Sekunden. Um tiefe 60er- oder gar 50er-Zeiten fliegen zu können, braucht man viel Training und technische Kenntnisse in Aerodynamik, Material- und Motorentechnik. Ein gutes Auge, schnelle Reaktionen, starke Nerven und eine überdurchschnittliche Motorik sind weitere Voraussetzungen, um Erfolge feiern zu können.

Modellfliegen hört sich nach Spielerei an, hat aber bei dieser extremen Rennsportklasse nichts zu suchen. Ohne die erforderliche Ernsthaftigkeit und den Hang zum Perfektionismus mit einer guten Portion Ehrgeiz und Siegeswille ist bei dieser Sportart nicht viel zu gewinnen. „Wenn mir der Flieger bei 350 Kilometern pro Stunde zu langsam erscheint, ist das ein gutes Indiz dafür, dass ich gut im Training bin“, sagt Bruno Stükerjürgen.

Der Sieg bei dem Meisterschaftsrennen in Euskirchen brachte Stükerjürgen den vorzeitigen Gewinn der deutschen Meisterschaft und gleichzeitig die sichere Qualifikation für die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr in Holland.

Die drei besten Resultate aus vier Wettbewerben gehen in die Jahreswertung ein. Die Qualifikation zur Weltmeisterschaft im Jahr 2013 läuft schon seit dem vergangenen Jahr, geht also über zwei Jahre. Hierfür werden sechs der acht Wettbewerbe als Bewertung zur Qualifikation herangezogen.