Hubert Deittert - Verdienstmedaille der Stadt Rietberg

Die Verdienstmedaille der Stadt Rietberg überreichte Bürgermeister Andreas Sunder an Hubert Deittert.

Bild: Die Glocke Vredenburg

aus Die Glocke - Rheda-Wiedenbrück | Rietberg | 20.05.2016 | Seite 25

Hubert Deittert

Bauernschlaue Stimme des ländlichen Raums

 

Rietberg (bv). Im Auftrag des Rats der Stadt Rietberg hat Verwaltungschef Andreas Sunder dem früheren Bürgermeister und ehemaligen Bundestagsabgeordneten Hubert Deittert die Verdienstmedaille der Stadt Rietberg verliehen. Mit der Auszeichnung würdigt das Kommunalparlament die großen Verdienste, die sich der 75-Jährige durch sein „außergewöhnliches Engagement zum Wohl der Emskommune“ erworben hat.

 

Während seiner Amtszeit als ehrenamtlicher Bürgermeister von 1977 bis 1997 hat Deittert viel bewegt. „Sie haben drei große Flurbereinigungsverfahren begleitet, sechs neue Sportplätze, vier neue Sportheime, eine neue Hauptschule (Neuenkirchen) und drei neue Grundschulen (Bokel, Westerwiehe und Rietberg) gebaut“, listete Sunder im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Ratssaal auf. Auch von seinem Mandat als Bundestagsabgeordneter habe Rietberg profitiert: „Bis 2009 haben Sie sich in Berlin dafür eingesetzt, dass die Interessen unseres ländlichen Raums auf Bundesebene gehört werden“, blickte Sunder zurück. Die Verdienstmedaille der Stadt Rietberg sei eine schöne Ergänzung zum Bundesverdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, mit dem Deittert bereits 2003 ausgezeichnet wurde.

 

Bundestagsabgeordneter Ralph Brinkhaus beschrieb den Varenseller als „Ausbund an Kontinuität“. Deittert, seit 2009 im politischen Ruhestand, sei jemand, „der Verantwortung übernimmt“. Er neige nicht zur Geschwätzigkeit, sondern setze seine Worte wohl dosiert ein. Als guter Fachpolitiker habe er viel für sein Land geleistet. Für den Kreisvorstand, den er von 1994 bis 2005 anführte, sei er nach wie vor ein wertvoller Ratgeber. Brinkhaus: „Du hast dir die Verdienstmedaille wirklich verdient.“

 

Gerd Muhle, der die SPD seit 1979 im Rat vertritt, erinnerte an die Zeit, als Deittert den Vorsitz im Grundstücks- und Planungsausschuss, wie auch die Ratssitzungen „mit einer Souveränität geführt hat, die beispielhaft ist“. Deittert sei zwar nicht der akademisch-juristisch ausgebildete hauptamtliche Verwaltungschef gewesen: „In der damaligen Dualität zwischen Ehrenamt und Hauptamt waren Sie aber die Autorität und somit der wirkliche Chef für die Mitglieder des Rats und der Ausschüsse“, bescheinigte ihm Muhle. Und: „Sie haben einen ausgeprägten natürlichen Verstand – auch Bauernschläue genannt –, der sehr häufig der akademischen Fachausbildung überlegen war.“